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http://www.cassava.ch/forschung/cyanide.htm

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http://rohkost.info/2010/02/21/die-naturliche-nahrung-des-menschen-macht-uns-froh-kochfleischkost-macht-uns-krank/

http://d.mp3vhs.de/BOAI/LS1.pdf

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Mit Cyanid gegen Krebs

http://zahnkreide.de/wordpress/?p=74

http://d.mp3vhs.de/BOAI/LS2.pdf

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http://www.bittere-aprikosenkerne.de/seite_118.html

http://d.mp3vhs.de/BOAI/LS3.pdf

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https://www.krauterie.de/blog/2015/03/31/leinsamen-das-problem-mit-der-blausaeure/

 

Leinsamen: Das Problem mit der Blausäure

In einer beachtlichen Menge und Häufigkeit geistert die Meinung durchs Netz, dass Leinsamen aufgrund der vorhandenen Blausäure giftig seien. Zumindest seien diese mindestens 20 Minuten lang abzukochen, damit die Blausäure verschwinde.
Diese Fehlinformation hält sich ebenso hartnäckig wie die, dass Knoblauch für Pferde und Hunde per se giftig sei. In beiden Fällen werden einzelne Fakten aus dem Zusammenhang gerissen oder Studien falsch gedeutet – und wie immer wird einer der wichtigsten Aspekte aller Stoffe auf dieser Erde vergessen: Die Menge macht das Gift. In großen Mengen ist sogar Wasser tödlich.

Blausäure ist nicht direkt in Pflanzen enthalten, sondern entsteht beim Abbau sogennanter „cyanogener Glucoside“. Diese cyanogenen Glucoside sind in fast allen Nahrungspflanzen enthalten! Leinsamen sind also nun wirklich kein Sonderfall. Einzig die Konzentration der cyanogenen Glucoside unterscheidet sich je nach Pflanze. Und diese ist bei Leinsamen höher als der Durchschnitt. Aber macht das Lein gleich zu einer Giftpflanze?
Da der Körper aller Säugetiere im Laufe der Evolution mit cyanogenen Glucosiden bzw. Blausäure umgehen lernen musste (er hatte ja keine Wahl, schließlich war dieser Stoff nicht zu umgehen), entwickelte er hierfür Strategien:

Blausäure-Umwandlungsstrategien des Körpers

Bei der Einnahme der ganzen Leinsamen werden diese nicht gespalten und daher auch keine Blausäure freigesetzt. Wird der Leinsamen zerstoßen oder zerkaut, werden aus den cyanogenen Glykosiden geringe Mengen an Blausäure freigesetzt. Diese Blausäure wird im menschlichen/tierischen Körper zu Rhodanid entgiftet und anschließend über den Harn ausgeschieden.

Nur wenn die Entgiftung des Körpers nicht mehr ausreichend funktioniert bzw. solche Massen cyanogener Glykoside (und damit Blausäure) aufgenommen werden, dass der Körper die Umwandlung nicht mehr schafft, besteht eine gesundheitliche Gefährdung.

Jetzt ist also die Frage: Was ist „zu viel“?

Durchschnittlich werden etwa 20 mg Blausäure bei Verzehr von 100 g Leinsamen frei. Auch wenn man natürlich niemals ungeprüft vom Menschen aufs Tier übertragen sollte, kann ein kleines Rechenbeispiel vielleicht ein Gefühl davon geben, welche Mengen okay sind:
Beim erwachsenen Menschen gelten 1 bis 2 mg reine Blausäuren pro Kilogramm Körpergewicht als tödlich. Das wären also bei einem Durchschnittsmensch von 70 kg 70 bis 140 mg reine Blausäure. In einem Gramm Leinsamen befinden sich durchschnittlich etwa 0,2 mg Blausäure. Unser 70 kg Durchschnittsmensch müsste also etwa 350 bis 700 g Leinsamen auf einmal essen, um eine annährend tödliche Menge zu erreichen – wegen oben genannter Umwandlungsstrategien schätzungsweise eher mehr. Das wären für ein 500 kg Pferd (würde man dies einfach so übertragen, was natürlich meist nicht so einfach geht) mind. 2,5 bis 5 Kilogramm Leinsamen auf einmal.
Experten sind sich nicht einig, ob die Blausäure überhaupt zum Tragen kommt.

Doch wie meist, ist sich die Fachwelt auch beim Thema „Blausäurerisiko in Leinsamen“ nicht einig.

Kräuterexpertin Ursel Bühring vertritt den Standpunkt, dass die Blausäure überhaupt nicht zum Tragen komme: „Es besteht nachgewiesenermaßen keine potenzielle Vergiftungsmöglichkeit mit in Leinsamen enthaltener Blausäure. Das für die Glykosidspaltung verantwortliche Enzym Linamerase wird durch die Magensäure inaktiviert.“*
Unterschied goldene und braune Leinsamen

Nun wird im Netz auch gern erzählt, dass goldene Leinsamen besser seien als braune, da diese per se keine Blausäure enthielten. Dies ist nicht richtig. Zwar bilden goldene Leinsamen weniger Blausäure, allerdings wirken diese auch anders. Denn der Unterschied zwischen goldenen und braunen Leinsamen liegt in erster Linie in der unterschiedlichen Quellfähigkeit. Goldene Leinsamen wurden auf Ihre Quellfähigkeit hin gezüchtet und quellen stärker. Diese sind also zur Stimulierung der Peristaltik über den Dehnungsreiz z.B. bei Verdauungsstörungen geeignet, aber nicht als schleimhautschützendes Mittel. Dieser Unterschied sollte also vorrangig sein bei der Wahl der Leinsamen.

Vorsichtsmaßnahmen in der Anwendung

Leinsamen sollten immer nur ganz gekauft werden, da geschroteter Leinsamen bereits nach einer Woche ranzig werden kann. Die Blausäure ist wasserlöslich und verdampft beim Kochen (Siedepunkt schon bei 25 Grad). So besteht wenn überhaupt nur eine Gefahr bei roh genossenen bzw gefütterten Leinsamen. Alle, die also nun immer noch unsicher sein sollten, können die Leinsamen kurz aufkochen.

FAZIT:

Es ist noch nicht einmal gesichert, dass die Blausäure im Körper überhaupt wirksam wird. Und wenn doch, müssten schon Massen verzehrt bzw. verfüttert werden. Wer also keine riesigen Mengen futtert bzw. füttert und zusätzlich sogar noch kurz vorher abkocht, der ist schon auf der mehr als sicheren Seite.
Es ist wie immer: die Menge macht das Gift. Wer davor Angst hat, darf nichts mehr essen oder füttern, denn „alle Dinge sind Gift“, wusste schon Paracelcus.

 
* Zitat aus Praxis-Lehrbuch der modernen Heilpflanzenkunde. 3. Unveränderte Auflage. S. 160/161. Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage, Stuttgart: 2011.

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